Osteopathie – Was ist das?
Osteopathie ist zugleich Philosophie, Wissenschaft und Kunst in einem.
Konzept der Einheit von Struktur und Funktion
Die Philosophie der Osteopathie beinhaltet das Konzept der Einheit von Struktur und Funktion des Organismus im gesunden wie im kranken Zustand. Als Wissenschaft umfasst sie Teilbereiche der Biologie, Chemie und Physik in den Diensten der Gesundheit sowie der Prävention, der
Heilung und der Linderung von Krankheiten. Ihre Kunst besteht in der Anwendung dieser Philosophie und Wissenschaft in der Praxis.
(H. M. Wright, Perspectives in Osteopathic Medicine. Kirksville College of Osteopathic Medicine, Kirksville 1976)
Mit dem Patienten-Körper kommunizieren
Diese Definition der Osteopathie gilt bis heute. Um dem hohen Anspruch gerecht zu werden, benötigen Osteopathen vor allem in der Anatomie und Physiologie umfassende medizinische Kenntnisse. Sie eignen sich die speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren der Osteopathie an und lernen die philosophischen und konzeptionellen Grundlagen ihres Berufes kennen. Sensible und ganzheitliche Analyse, die auf schulmedizinischer und osteopathischer Differentialdiagnostik basiert, sind dabei essentieller Bestandteil des Behandlungserfolges.
Die Arbeit des Osteopathen
Osteopathen berücksichtigen gleichermaßen die Einheit des Körpers sowie das Wissen um Wechselbeziehungen zwischen Strukturen und Funktionen. Der Osteopath wendet selbst keine Medikamente an. Er behandelt die Körperstruktur des Patienten und wirkt so auf dessen Physiologie ein. Die eigentliche osteopathische Behandlung ist rein manuell. Die Ernährung, die psychische und soziale Situation sowie andere Lebensfaktoren des Patienten werden bei der Festlegung der Therapie berücksichtigt und in die Behandlung einbezogen. Der Osteopath ist in der Lage, Schlüssel-Dysfunktionskomplexe von Folgeursachen zu unterscheiden. Dies ist hinsichtlich der Wahl der Technik und den Behandlungserfolg entscheidend.
Eine bescheidene Haltung und Respekt gegenüber dem Menschen in seiner Ganzheit sowie den sich selbst regulierenden Kräften des Menschen und der Natur sind inhärenter Bestandteil der Osteopathie.
(Quelle: https://www.osteopathie-schule.de/infos-osteopathie/)
FDM – Typaldos Methode
Das Fasziendistorsionsmodell ist eine medizinische Sichtweise, welche die Ursache für körperliche Beschwerden und Funktionseinschränkungen auf eine oder mehrere von sechs typischen Verformungen der menschlichen Faszien (bindegewebige Muskelbinden) zurückführt. Werden diese Fasziendistorsionen korrigiert, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen effektiv, messbar und nachvollziehbar behandelt werden.
Die FDM-Diagnostik basiert auf drei Säulen und führt zu einer eigenständigen FDM-Diagnose. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei die Interpretation der Schmerzgestik des Patienten ein. Durch eine spezielle Deutung können intuitive Gesten entschlüsselt werden und geben direkte Hinweise auf Faszienverformungen. Eine umfassende Anamnese und Untersuchung ergänzen den FDM-Befund.
Das FDM kann in verschiedenen medizinischen Gebieten angewendet werden. Es erweitert die diagnostischen Möglichkeiten des Arztes oder Therapeuten und ermöglicht die effektive Behandlung von Patienten mit verschiedensten medizinischen Diagnosen.
Aktuell wird der FDM-Ansatz erfolgreich bei Beschwerden am Bewegungsapparat und zur Schmerztherapie angewendet.
(Quelle: EFDMA)
Die Typaldos-Methode wird eingesetzt bei:
Dry Needling – Die punktgenaue Triggerpunkt-Therapie
Dry Needling (trockenes Nadeln) ist eine wissenschaftlich erwiesene Form der Triggerpunkt-Therapie. Mit Dry Needling werden myofasziale Triggerpunkte und Faszien behandelt. Dabei sticht ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut oder Arzt mit einer sterilen Akupunktur-Nadel in den Triggerpunkt.
Der Nadelstich regt die Sauerstoffversorgung der verspannten Muskelfasern und der Faszien wieder an, senkt die Entzündungsreaktion, verbessert die Durchblutung und löst so die Verspannung dauerhaft und nachhaltig. Der Einstich in den Triggerpunkt erzeugt eine kurze, lokale Zuckungsreaktion im Hartspannstrang, die von vielen Patienten jedoch als angenehmer „Wohlschmerz“ und lösend empfunden wird.
Das Dry Needling entstand aus klinischen Beobachtungen von Triggerpunkt-Injektions-Studien. Im Verlauf der Versuche stellen Forscher fest, dass nicht das Injektat für den Erfolg der Triggerpunkt-Therapie verantwortlich ist, sondern dass der präzise Stich selbst wirksam ist. Karel Lewit (1916-2014), ein tschechischer Arzt, publizierte 1979 im renommierten Journal "Pain" den Artikel "The Needle Effect in
the Relief of Myofascial Pain". Aus diesen Beobachtungen und aus Arbeiten von Dr. P. Baldry und Dr. C. Gunn in den achtziger Jahren entstand der Begriff des Dry Needlings.
Was genau kann mit Dry Needling behandelt werden?